Die zwölf Imame

1. Imam Hz. Ali (598 – 661)

Hz. Ali wurde am 21. März 598 geboren. Am 24. Januar 661 wurde er von Ibn Mülcem ermordet.

Hz. Ali ist Mohammeds Cousin. Mohammed hat ihn erzogen. Er ist auch der Schwiegersohn des Propheten, somit der Fortführer der Prophetenfamilie, des Ehlibeyit. Hz. Ali ist der erste Mensch, der den Islam als Religion anerkannt und für die Ausbreitung des Islams gesorgt hat.

Ali wurde schon als Einjähriger von Mohammed erzogen und er unterstützte Mohammed bei der Verkündung und Verbreitung des Ursprungsislam. Sein Gedankengut wurde später in zwei Büchern zusammengefasst: Nehc-ül Belaga und Divan-i Ali. Ali trat in seinem Leben für Gerechtigkeit und für ein unverfälschtes Wissen ein. Aus diesem Grund nennt man ihn das „Tor des heiligen Wissens“.. 

Er war der Mensch der Weisheit, Tapferkeit und Hilfsbereitschaft. Er war ein Freund der Unterdrückten. Durch ihn konnte der Stamm des Propheten fortgeführt werden.

Hz. Ali wurde niemals mit einer Kriegsniederlage konfrontiert, denn er verfügte über eine „übermenschliche“ Kriegskraft.

Mohammed hat folgendes über Ali gesagt:

„Ich bin die Festung der Wissenschaft, Ali ist ihr Eingang.“

„Wer Ali nicht liebt, liebt mich nicht.“

„Derjenige, der Ali missachtet, missachtet mich.“

Es gibt noch viele weitere Beispiele für die Beziehung zwischen Ali und Mohammed.

Der 21. März wird in den alevitischen Gemeinden als Gedenktag gefeiert. Sie organisieren am Abend ein gemütliches Beisammensein (muhabbet) und dabei wird das Leben von Heiligen Ali und seine Lehre vorgetragen, sowie seine Bedeutung in der Gegenwart herausgearbeitet.

Diese Angaben sind natürlich allgemeine Informationen. Wir Aleviten haben unsere eigene charakteristischen Meinung über Alis Person, die wir selbstverständlich auch zur Sprache bringen.

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2. Imam Hz. Hasan (624-670)

Kam in Medina als der erste Sohn von Hz. Ali und Hz. Fatima zur Welt. Er war der erste Enkel des Propheten Muhammeds. Hz. Hasan blieb in seinem Leben politisch inaktiv, denn er folgte dem Weg seines Vaters und seines Opas. Nachdem Tod von Hz. Ali, wurde Hz. Hasan von vielen als Kalif anerkannt. Doch Muawiya beanspruchte das Recht des Kalifats. Hz. Hasan gab das Kalifat freiwillig auf, um weitere Unruhen zu vermeiden. Im Jahre 670 wurde Hz. Hasan durch seine Frau Jude vergiftet.

3. Imam Hz. Hüseyin

Hz. Hüseyin wurde 626 in Medina geboren. Er war der zweite Sohn von Hz. Ali. In seinen Adern floss das Blut von Hz. Muhammed. Hz. Hüseyin hat viel gelitten und musste viel durch machen, erst wurde sein Vater umgebracht und neun Jahre später sein älterer Bruder. Er konnte es nicht fassen warum die Menschen die Nachkommen von Prophet Muhammed umbringen wollten, denn sie glaubten doch an den Islam und Hz. Muhammed ist doch der Prophet dieser Religion. Es war doch Hz. Muhammed der vor seinem Tod zu der Gemeinde sagte: „ Ich hinterlasse euch zwei Dinge, einmal ist es Koran und zum anderen Ehlibeyt, meine Familie. Die zwei Sachen sollt ihr so behandeln wie mich

Nachdem Muawiya, der erste Umayyaden Kalif und Mörder, seinen Sohn zum Kalifen gerufen hatte, musste Hz. Hüseyin Medina verlassen. Hz. Hüseyin machte sich auf den Weg nach Kufe, weil er eine Einladung von den Kufeaner bekommen hatte und sie versprachen ihm zu beschützen und unterstützen. Hz. Hüseyin hatte auf seinem Weg dorthin 72 Begleiter, die an die Wahrheit Gottes glaubten und den Weg von Prophet Muhammed befolgen wollten. Doch als Hz. Hüseyin mit seinen Gefolgsleuten kurz vor den Toren von Kufe stand, wollten die Bewohner nicht, dass Hz. Hüseyin die Stadt betritt und wandten sich von ihm ab. Hz. Hüseyin zog mit seinen Gefährten in den Norden, als er an dem Ort Kerbela am Euphrat ankam, erwarteten ihn schon die 5.000 Mann starke Yezid Truppe. Yezid wollte von Hz. Hüseyin das er ihn als Kalif anerkennen und sich ihm niederwerfen sollte. Es kam zu einem Gefecht zwischen den beiden Seiten. Hz. Hüseyin und seine 72 Gefährten kamen damals in Kerbela ums Leben. Seit dem 10. Oktober 680 weint man um Hz. Hüseyin und fastet für ihn, den man will das Leiden von Hz. Hüseyin erleben und mit ihm die ganze Prophetenfamilie ehren.

Das Massaker von Kerbela ist ein Grundfundament der alevitischen Lehre.

Hz. Hüseyin ist nicht nur für die Aleviten, sondern für die ganze Menschen  ein Idol, ein Idol der sich den Unterdrücker und Ausbeuter nie unterworfen hat.

Ein Junge Namens Zeynel Abidin überlebte dieses Massaker. Hz. Zeynel Abidin war der jüngste Sohn von Hz. Hüseyin und der Enkel von Hz. Ali. Er war der Träger des Göttlichen Lichts und damit auch der vierte Imam.

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4. Imam Hz. Zeynel Abidin (658/9 - 713)

Hz. Zeynel Abidin war der jüngste Sohn von Hz. Hüseyin. Die Mutter von Hz. Zeynel Abidin war die Tochter von dem letzten Sassaniden König Yezdgird. Er kam in Medina auf die Welt und war bereits im Kindesalter gesundheitlich sehr schwach. Man weiß nicht viel über ihn, politisch war er nicht tätig, da er nicht wollte, dass weitere Menschen gegen einen Tyrannen wie Yezid ihr Leben verlieren sollten. Als sein Vater Hz. Hüseyin in Kerbela gegen die Armee von Yezid kämpfte konnte Hz. Zeynel Abidin aufgrund seiner körperlichen Verfassung nicht an dem Krieg teilnehmen.

Hz. Zeynel Abidin wurde nach dem Massaker von Kerbela in Ketten mit den gefangenen Frauen nach Damaskus zu Yezid gebracht. Yezid und seine Genossen wollten dass sich Hz. Zeynel Abidin niederwerfen sollte aber Hz. Zeynel Abidin verteidigte sich mit Stolz und Ehre gegen Yezid und warf sich nicht nieder. Noch heute ist er mit seinen Taten und Lebensart ein Widerstandssymbol für die Aleviten. Nach diesem Vorfall

entließ der Tyrann Yezid Hz. Zeynel Abidin nach Medina und kurz darauf starb Yezid und der Prophetengegner Hischam kam an die Macht. In Medina verteilte Hz. Zeynel Abidin Lebensmittel in den ärmeren Viertel, doch niemand wusste wer er war, denn er verteilte die Lebensmitteln abends und niemand bekam ihn je zu Gesicht. Erst nachdem Tod erfuhr das Volk, dass der unbekannte Mann Hz. Zeynel Abidin war.

Wie seine Vorfahren wurde auch Hz. Zeynel Abidin durch den Stanskind Velid bin Abdul Melik vergiftet und umgebracht. Er starb im Jahre 713. Das Grab von Hz. Zeynel Abidin ist ein Pilger Ort für die Aleviten.

5. Imam Hz. Muhammed Bakir (676 – 733)

676 machte Hz. Muhammed Bakir als Sohn von Hz. Zeynel Abidin in Medina die Augen auf. Nachdem sein Vater umgebracht worden war, wurde Hz. Muhammed Bakir von der Gemeinde als Fünfter Imam anerkannt. Er wagte sich mehr in den politischen Alltag und versuchte die Nachfolger von der Ehlibeyt Familie unter einem Dach zu bringen. Er war jederzeit offen für Tätigkeiten, die dafür sorgten, dass es den Menschen sowie auf geistlicher Ebene als auch materiell gut ging. Hz. Muhammed Bakir war religiös sehr gebildet, er war ein Bedeutender Aufzeichner von Hadithen (Taten und Aussprüche von Prophet Muhammed) die damals in Bücher schriftlich fixiert wurden. Sein Leben ist bis heute, wie das von seinem Vater Hz. Zeynel Abidin, schattenhaft geblieben. Der Kalif Hischam beauftragte einen Namens Ibrahim, dass er Hz Muhammed Bakir umbringen sollte. Daraufhin brachte Ibrahim im Auftrag von Hischam am 28.03.733 Hz. Muhammed Bakir um. Kurz bevor er starb erklärte er Hz. Cafer Sadik zu seinem Nachfolger. Die Gemeinde war nach dem Tod von Hz. Muhammed

Bakir sehr betroffen, denn sie wollten nicht wahr haben das Hz. Muhammed Bakir auch umgebracht worden ist. Sein Tod war für viele ein Wendepunkt, es gab mehrere Aufstände und mehrere rebellische Zweige entstanden, denen es gereicht hatte, dass alle fünf Imame durch die Ummayaden Herrscher umgebracht worden sind. Die bekannteste aufständische Gruppe ist die Gruppe der Zaiditen. Sie Stammen von Zaid, dem Halbbruder von Hz. Zeynel Abidin, der in den Jahren 749/750 ein Aufstand in Kufa organisierte. Zaiditen gibt es heute im nördlichen Jemen.

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6. Imam Hz. Caferi Sadik (702 – 765)

Der sechste Imam Hz. Caferi Sadik kam im Jahr 702 in Medina auf die Welt. Schon im jungen Alter besuchte er die von seinem Vater gegründete Medresse (Schule). Er war schon in jungen Jahren sehr Weise und diskutierte mit den älteren Schülern über das Rechtssystem, Theologie und naturwissenschaftliche Geschehnisse. Bis zum Alter von 12 Jahren wurde Hz. Caferi Sadik unter der Anleitung seines Vaters Hz. Muhammed Bakir unterrichtet. Als heranwachsender Jugendlicher sammelte Hz. Caferi Sadik Hadithe und interpretierte sie. Es fiel Hz. Caferi Sadik sehr schwer dass seine Vorfahren, unter der Umayyaden Kalifen umgebracht wurden. Er konnte das Kalifat nicht akzeptieren, weil die Umayyaden Dynastie gegen über der Ehlibeyt und den Gläubigen sehr despotisch waren. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Hz. Caferi Sadik die Verantwortung der Gemeinde. Als Oberhaupt der Gemeinde konnte Hz. Caferi Sadik seine theologischen Andeutungen verbreiten und unter der Gemeinde verfestigen, somit entstand die Caferi Schule.

Hz. Caferi Sadiks Onkel Zaid, ein frommer und respektierter Bruder von Hz. Muhammed Bakir sammelte eine Armee von 15.000 von freiwilligen und versuchte das Umayyaden Reich zu stürzen. Hz. Caferi Sadik versuchte sein Onkel Zaid von seinem Wagnis abzuhalten doch es war vergebens, Zaid zog in den Kampf. Die starken und gut organisierten Umayyaden gewannen das Gefecht und töteten alle Gegner samt Zaid. Ein Jahr nach dem Tod von Zaid versuchte auch sein Sohn Yahya sich gegen das Kalifat durchzusetzen, doch er wurde auch wie sein Vater Zaid brutal ermordet. Hz. Caferi Sadik wusste das es nicht der richtige Moment war um eine Revolte durchzuziehen. Er war stets bemüht eine friedvolle Lösung zu finden. Doch trotz seiner Bemühungen wurde er im 10. Regierungsjahr des Kalifen Mansur von einem durch den Kalifen bestellten Mörder umgebracht.

Hz. Caferi Sadik wusste das man versuchen werde ihn umzubringen, deswegen war er sehr vorsichtig aber seine Liebe zu Trauben kostete ihm das Leben. Hz. Caferi Sadik starb im Alter von 63 Jahren in Medina, durch mit Gift beschmierte Trauben.

Die Aleviten verdanken ihre Alltagsordnung Hz. Caferi Sadik, denn er schrieb den Buyruk (das Buch über das Wertesystem bei den Aleviten) das bis heute ihre Aktualität nicht verloren hat.

7. Imam Hz. Musa Kazim

Der siebte Imam Hz. Musa Kazim, geboren 745 in Medina, war der Sohn von Hz. Caferi Sadik. Er wurde durch Hz. Caferi Sadik, dem großen Gelehrten unterrichtet, deswegen war auch sein Wissen über die Islamische Theologie sehr ausgeprägt. Nachdem Tod von Hz. Caferi Sadik entstand eine Kluft unter seinen Anhängern. Noch zu seinen Lebzeiten ernannte Hz. Caferi Sadik seinen Sohn Ismail zum Nachfolger, doch Ismail starb bereits in jungen Jahren. Dadurch wurde Hz. Musa Kazim zum Nachfolger ernannt. Die Anhänger von Ismail haben Hz. Musa Kazim nicht als Nachfolger anerkannt, sie erklärten Muhammed Ismail, den Sohn vom Ismail, als ihren Anführer und somit entstand die Gruppe der Ismailiten. Die Anhänger von Muhammed Ismail meinten, dass die Reihe der Imame mit Muhammed Ismail endete, man nennt diese auch die Siebener Imamiten. Die Ismailiten gründeten in Maghreb (909) einen Staat, das Reich der Fatimiden. Mit der Gründung von Kairo (969) wurde die Ismailitische Lehre zu einer offiziellen Staatsdoktrin. Doch die Mehrheit der Gläubigen hatten nach dem Tod von Hz. Caferi Sadik als Siebten Imam Hz. Musa Kazim anerkannt und ihn als Führer der Gemeinde gewählt. Hz. Musa Kazim war ein sehr charismatischer und gebildeter Mann, er eilte jedem zur Hilfe und versuchte die Menschen von unwürdigen Taten abzuhalten. Obwohl der siebte Imam ein friedliches Leben führte wurde er von dem ungläubigen Kalifen Harun Rasid im Jahr 793 in Ketten gelegt und von Medina nach Bagdad

geführt. Er lebte sechs Jahre unter Folter und Erniedrigung in den Kerkern von Bagdad. Obwohl Hz. Musa Kazim kein Kontakt zur Außenwelt hatte, war er trotzdem ein Hindernis für den Kalifen, denn der Kalif wollte dass alle ihn anerkennen damit er seine Untaten weiterüben konnte. Der Hass auf die Propheten Familie und vor allem auf die Anhänger von Hz. Musa Kazim war so groß, dass Harun Rasid Hz. Musa Kazim im Kerker nicht duldete und im Jahr 799 den Kopf von Hz. Musa Kazim, mit einem unscharfen Säbel, selber vom Leib trennte.

Der Leichnam von Hz. Musa Kazim wurde in einer Vorstadt von Bagdad begraben, seit dem heißt diese Vorstadt al-Kazimiya, die nach seinem Namen benannt wurde. Heute ist al-Kazimiya eine bedeutungsvolle Wallfahrtsstätte für die Aleviten.

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8. Imam Hz. Ali Riza (765 – 818)

Hz. Ali Riza war 24 Jahre alt als sein Vater Hz. Musa Kazim von Harun Rasid umgebracht wurde. Im Jahr 765 kam Hz. Ali Riza, wie sein Vater und Großvater in Medina auf die Welt. Schon in jungen Jahren musste er wegen den Unterdrückungen viele schmerzhafte Erlebnisse überwinden. Bevor Hz. Musa Kazim von Medina abgeholt wurde erklärte er sein Sohn Hz. Ali Riza zum seinen Nachfolger. Hz. Ali Riza hatte eine Tochter und einen Sohn, die er in Medina zurücklassen musste. Hz. Ali Riza hatte keine andere Wahl, denn er wurde nach Horasan (Gegend in Nord-Ost Iran) ins Exil geschickt. In Horasan wurde Hz. Ali Riza von dem Kalifen al-Ma’mun im Jahr 818 hinterlistig und sehr brutal ermordet. Um sein Grab befindet sich die Stadt Meschhed die zur Liebe und Akzeptanz zum Hz. Ali Riza gegründet wurde.

Bevor der Kalif des Abbasiden Reiches Hz. Ali Riza umbringen ließ, bot man ihm das Kalifat an. Hz. Ali Riza lehnte das Kalifat ab, denn sie verlangten von ihm das Zurückhalten

der Wahrheit und das Nichtausführen seiner theologisch-politische Leitideologie. Stattdessen sollte er die Orthodox sunnitische Lehre annehmen und seine Anhänger von der alevitischen Glaubensweise abhalten. Den Grund seiner Ablehnung des Kalifats konkretisierte er mit den historischen Ereignissen und deutete auf seine Adern mit dem Berühmten Satz: „O du Blinder, fließt etwa in meinen Adern unreines Blut?“ Nach diesem Vorfall gewann, Hz. Ali Riza mehrere Tausende Menschen für sich, für den Kalif war dies äußerst beunruhigend. Kurz darauf wurde Hz. Ali Riza ermordet, als man sein Leichnam entdeckte war es durch den Mörder zerstückelt.

Das Imamat von Hz. Ali Riza dauerte ca. 20 Jahre, während dieser Zeit hatte er dafür gesorgt, dass die Gläubigen eine feste Beziehung und einen humanitären Zusammenhalt hatten.

Bevor Hz. Ali Riza von Medina nach Horasan zog erklärte er seinen einzigen Sohn Hz. Muhammed Taki als seinen Nachfolger.

9. Imam Hz. Muhammed Taki (811 – 835)

Im Jahre 818, nach dem Tod von Hz. Ali Riza, wurde sein damals erst 8-jähriger Sohn Hz. Muhammed Taki zum 9. Imam. Die Überspannung des Lebens von Hz. Muhammed Taki war kürzer als die seiner Vorgänger sowie seine Nachfolger. Mit acht wurde er als neunter Imam ausgerufen und mit 25 Jahren wurde er wie seine Ahnen ermordet. Im kindlichen Alter musste er mit einer Tochter des damaligen Kalifen al-Ma´mun heiraten, damit er eng an die regierende Dynastie vertraut blieb. Die Vermählung mit der Kalifen Tochter wollte er gar nicht aber seine Anhängerschaft wollte dies, denn dadurch waren sie besser geschützt und blieben auch Zeitlang von Angriffen und Pogromen geschont. Bis zum Frühjahr 835 gab es keine große Kluft zwischen der Herrscherschicht und Hz. Muhammed Taki. Im Frühjahr starb der Kalif al-Ma'mun und

an seiner Stelle wurde der al-Mu'tasim als Kalif ausgerufen. Der Neue Kalif al-Mu´tasim konnte die Harmonie zwischen der Bevölkerung und Hz. Muhammed Taki nicht Dulden. Auf Befehl von al-Mu´tasim wurde der Neunte Imam Hz. Muhammed Taki im Alter von 25 Jahren umgebracht.

Trotz seines jungen Alters war Hz. Muhammed Taki sehr Weise und sehr beliebt. Er ist auch unter dem Namen Cevat („der Freigebige“) bekannt, diesen Namen bekam Hz. Muhammed Taki durch seine guten Taten und die Weitergabe der Göttlichen Liebe an jeden. Er wurde auch von den andersgläubigen als Geistlicher Führer anerkannt. Bevor er starb hatte er zwei Verhältnisse zu klären. Das erste war, seinen Sohn Hz. Ali Naki zum Nachfolger zu erklären und das zweite, seinen Leichnam neben seinem Großvater begraben zu wollen. Wie gewollt wurde der Heilige Körper von Hz. Muhammed Taki neben seinem Großvater, dem Siebten Imam Hz. Musa Kazim, in al-Kazimiya begraben.

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10. Imam Ali Naki

Der 10. Imam Ali Naki wurde im Jahre 829 geboren. Imam Ali Naki wurde genauso wie sein Vater bereits in seiner Kindheit zum Imam erzogen.

Er musste miterleben, wie ihm Abbasidische Herrscher anordneten, das Grab des Imam Hüseyins mit dem Flusswasser des Euphrat zu überschwemmen. Damit sollte der Besuch der Menschen in Kerbela verhindert werden und die Erinnerung an Hz. Hüseyin vernichtet.

Mit verschiedenen Methoden versuchten sie Imam Ali Naki und seine Anhänger zu unterdrücken. Imam Ali Naki stand bis zu seiner Ermordung im Jahre 868 unter Folter von den damaligen Herrschern

11. Hasan Askeri

Im Jahre 846 kam Imam Hasan Askeri auf die Welt. Wie seine Vorgänger wurde auch Imam Hasan Askeri nicht verschont, er erlebte Unterdrückung, Folter und den Machtkampf der Diktatoren. Im Jahre 874 starb Imam Hasan Askeri an einer Vergiftung.

Er ließ seinen Sohn (Imam Mehdi) zurück, den Erwarteten für den Staat der Wahrheit. Er hatte dessen Geburt verschwiegen und die Sache aufgrund der schwierigen Zeiten verdeckt.

12. Muhammed Mehdi

Imam Muhammed Mehdi ist der letzte der Zwölf Imame, er kam 869 in Sammara auf die Welt. Sein Vater war Imam Hasan Askeri.

Sein Vater Imam Hasan Askeri verschwieg Imam Mehdis Geburt bis zur letzten Sekunde.

Denn der abbasidischer Herrscher wollte um jeden Preis die Geburt des 12. Imams verhindern, um damit endgültig die Vertreter des wahren Glaubens, die sich gegen die unrechtmäßige Herrschaft der Abbasiden wehrten auszulöschen und die eigene Machtposition zu erhalten und zu stärken.

Nach der Vorstellung der Aleviten (auch Schiiten) lebt Imam Muhammed Mehdi immer noch in der Verborgenheit und wird vor dem Ende der Welt erscheinen. Sein Titel „Mehdi“, was so viel bedeutet wie „der Geführte“ oder „der Rechtgeleitete“. Weitere Titel sind: Fürst der Zeit [sahib-ul-zaman], „Beweiskräftiger Sohn Hasans“ [hudschat ibn-al-hasan], Statthalter des Schwertes [sahib-alsaif], womit unter anderem das Schwert Zulfikar gemeint ist, dass sich bei ihm befindet.

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„Alles ist angewiesen auf den Verstand und der Verstand auf Bildung!“